Wie es der Zufall so wollte, habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Wie es die beginnende Masse und Trägheit meines Körpers so will, habe ich wieder mit dem Laufen begonnen. Wie ich mit den Tatsachen stop smoking – start running lebe? Gerne weiterlesen, nachahmen oder besser machen.
Zeiten ändern sich. Ich habe in meiner Jugend Leichtathletik betrieben. Mit Vorliebe zum Laufen. Sehr gerne im Wald. War leicht handzuhaben, ich lebte in Niederösterreich bei meinen Eltern. In einem Haus, direkt neben dem Wald. Gegen Zecken war ich geimpft und die Luft ging mir so schnell nicht aus, da ich damals noch nicht geraucht habe. Habe ich dann in den folgenden 20–30 Jahren nachgeholt. Ordentlich sogar. Von stop smoking war lange nicht die Rede.
Part I: Stop smoking!
Leonidas ist der Beste. Es war eineinhalb Jahre vor meinem fünfzigsten Geburtstag (wenn ich die 50 ausschreibe, wirken sie niedlicher:…). Leonidas, Alexander (mein älterer Sohn) und ich waren gerade mitten in einer netten Plauderei. Die schon länger andauerte, weshalb meine Zigarettenpause dingend wurde. Sehr dringend. Es entfachte wieder mal eine Diskussion rund um „stop smoking“, die mich nervte, weil ich endlich auf den Balkon wollte, um ordentlich eine durchzuziehen. Und glauben Sie mir, während ich das schreibe, weiß ich noch genau, wie sehr es mir schmeckte. Anzünden, der erste Zug, überhaupt die ganze Zigarette. Aber das ist eine andere Geschichte.
They got me. Um endlich zu meiner ersehnten Tschick zu kommen, willigte ich ein, an meinem fünfzigsten Geburtstag die letzte zu rauchen. Und dann nie wieder. Auch nicht heimlich. Und wenn nicht? „Dann bekomme ich 1.000 Euro von Dir, Mama“, so Leonidas. Und weil das bei mir so leicht mit Handschlag durchging, schoss Alexander „und ich 500 Euro, Mama“ nach. Können Sie sich vorstellen, wie dringend ich diese Zigarette am Balkon notwendig hatte, um auf so einen Deal einzusteigen? Eben, Trottel ich! Ich kann’s mir auch nicht mehr vorstellen.
Die Zeit rennt. Was soll ich sagen, die darauf folgenden eineinhalb Jahre habe ich fröhlich vor mich hingepofelt. Und je näher mein Geburtstag kam, umso mulmiger war mir zumute. Nicht wegen der runden Zahl und auch nicht wegen der 50. Nein, es war vielmehr die Angst, danach ohne Zigaretten leben zu müssen. Zu sehr habe ich sie geliebt, zu gut hat mir jede einzelne geschmeckt. Ob zum Kaffee, nach dem Essen, nach getaner Arbeit, vor zu machender Arbeit und vor allem die nach Dienstschluss. Wie sollte ich, ohne mir eine Zigarette anzuzünden, vom Büro zur Bushaltestelle kommen? Keine Ahnung hatte ich!
Alles Kopfsache. Drei Monate vor meinem Geburtstag begann ich mir das „Nicht rauchen“ schön zu reden. Ich rief immer mehr Situationen meines Lebens ab, die ich ohne Zigarette verbrachte. Und es kamen mehr und mehr wunderschöne Bilder in meinem Kopf zustande, die nichts mit Zigaretten zu tun hatten. Besonders einprägend blieben meine Waldläufe hängen. Kilometerlang bin ich gelaufen, der Kopf wurde frei und mein Körper hat das nicht nur mitgemacht, sondern sich richtig und gesund angefühlt. Und jetzt? Die gelogenen zehn und gelebten zwanzig Zigaretten am Tag ließen lange Spaziergänge zu. Lange Waldläufe nicht wirklich. Schlank bin ich geblieben, aber von dynamisch-sportlich fehlte jede Spur.
Endlich Ex-Raucher. Am 15. September 2017 habe ich meine letzte Zigarette geraucht. Es war 23:52 Uhr. Seither habe ich keine einzige mehr angerührt. Ob es mir schwergefallen ist? Ja, sehr sogar. Besonders die vom Büro zur Bushaltestelle ging mir täglich ab. Ungefähr drei Monate lang. Die zu dem einem Bierchen zu viel übrigens auch. Aber nicht so oft. Ich bin stark geblieben. Und stolz darauf. Sehr sogar. Ob ich bereits kilometerlange Waldläufe mache? Nein. Noch nicht.
Part II: Start running!
Die Wampe rollt. Ich habe mir ja nicht nur vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören, sondern auch, nicht zuzunehmen. Das mit dem Nichtrauchen klappt mittlerweile super, das mit dem Zunehmen auch. Vier Kilo sind es Dank stop smoking geworden. Die ich jetzt nicht unbedingt wieder runter hungern will, sondern in Form bringen. Ich liebe es nämlich, wenn sich die Strumpfhose so schön über das Bäuchlein Richtung Hosenbund rollt, wo sie dann endlich hängen bleibt. Als wäre das nicht genug, rollt auch das Wamperl dezent über den Hosenbund. Ein Traum. Natürlich liebe ich das nicht (denke, man sagt #NOT dazu) und beginne deshalb wieder zu laufen.
Es läuft. Vor fünf Monaten habe ich Laufschuhe gekauft, vor vier Monaten begonnen, Artikel über das Laufen zu lesen. Vor drei Monaten bin ich das erste Mal um den Häuserblock gerannt (eher schnell gegangen, mit ein paar Laufschritten dazwischen) – Wald habe ich jetzt keinen mehr vor der Haustüre. Vor zwei Wochen bin ich zur nächsten U-Bahn-Station und wieder zurück gelaufen (tatsächlich). Drei Tage Muskelkater waren die Folge. Nacken-, Bauch-, Arm- und Beinmuskeln waren betroffen. Also Ganzkörper-Schmerz. Eine Woche danach bin ich dieselbe Strecke wieder gelaufen. Kein Muskelkater. Es geht also schnell, den Körper wieder an Bewegung zu gewöhnen.
Zurück zu den Wurzeln. Was mein Antrieb ist? Ich möchte dieses Gefühl wieder haben. Dieses Gefühl meinen Körper zu spüren, wenn ich ihn bewege. Wie es mir damit geht? Besser denn je! Das Beste, das mir je passiert ist? Meine Söhne Leonidas & Alexander und diese eine Wette mit ihnen!
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