Natürlich kann man halbnackt am Red Carpet posieren und so Aufsehen erregen. Muss man aber nicht. Man kann nämlich auch mit Stil Aufsehen erregen. Das ist, zugegeben, natürlich schwieriger, dafür aber umso schöner anzusehen. Hier mein Selbstversuch mit Stil Haut zu zeigen.
Stilvorbilder. Audrey Hepburn hatte ihn. Jackie Kennedy auch. Tilda Swinton hat ihn und Cate Blanchett sowieso. Ich spreche von Stil. Diese Damen – es gibt natürlich noch mehr von ihnen – haben niemals und werden auch nicht mit Nacktheit am Red Carpet Aufmerksamkeit erregen. Dieser Typ Frau kann das auch angezogen. Sehr gut sogar.
Gut gekleidet. Ein Kleidungsstil, der auch mir sehr liegt. Ich fühle mich angezogen wohler. Gut angezogen sogar sehr wohl. Über den Red Carpet würde ich im Smoking flanieren. Auch im großen Schwarzen à la Audrey Hepburn wäre mein Auftritt recht selbstsicher. Weshalb mir meine liebe Freundin Ildiko zur Sicherheit diesen Traum aus Rohseide nähte – man kann nie wissen, wann der Red Carpet nach einem ruft. Die Vorlage war ein Bild von Audrey Hepburn. Eh klar.
Selbstversuch. Jetzt ist es aber so, dass man ja nicht über etwas urteilen kann, das man nicht kennt. Und ich kenne nun mal nicht das Gefühl, in einem Abendkleid zu stecken und trotzdem halbnackt zu sein. Was natürlich gar nicht geht, also war mein Auftrag: nichts wie rein in so ein Teil. Durch Zufall habe ich es im Ausverkauf entdeckt.
Halb nackt am Red Carpet? Vorne hochgeschlossen und hinten mit Wasserfall-Ausschnitt. Gefällt mir. Dazu kommt noch ein schräger Cutout quer über das Dekolleté und ein Schlitz bis zur Hüfte. Und schon habe ich meinen ganz persönlichen Heidi Klum-Moment. Her damit.
That feeling. Soll ich verraten, wie es sich anfühlt sowas zu tragen? Ok, ich versuch’s. Mein großes Schwarzes ist aus einem Stoff, der einem glänzenden Badeanzug gleicht. Es hat einen Body eingenäht. Man braucht also keine Unterwäsche anzuziehen, was ich praktisch finde. Also reinschlüpfen, gerade dastehen und sich im Spiegel drehen fühlt sich nicht schlecht an.
Still gestanden. In der Bewegung fällt es dann schon um vieles schwerer, ohne Busenblitzer oder Bauchröllchen herzuzeigen zu bestehen. Ich meine, sich schnell mal die Schuhe richten, umdrehen, um Freunde zu begrüßen oder ähnliches ist nicht mit dem Teil. Und jetzt reden wir gar nicht von einem gesetzten Dinner mit anschließender Party.
Elegance is a physical quality.
If a woman does’nt have it naked,
she’ll never have it clothed!
Karl Lagerfeld
Tape it. Es hilft nichts, eine Partynacht mit diesem Fetzen übersteht man nur dann mit Anstand, wenn man ihn sich an die Haut klebt. Mit sogenannten Tapes. Das sind Streifen, die auf beiden Seiten kleben. Vergessen Sie es, sich davor einzucremen. Und vergessen Sie es auch, damit zu schwitzen. Somit hält sich auch mit diesen Tapes der Anstand in Grenzen. Man könnte natürlich zur Sicherheit noch die Brustwarzen abkleben, ein Miederhöschen anziehen und romantische Stunden danach gleich mal vergessen. Wer fühlt sich mit so einem Darunter schon sexy?
That’s me! Mein Fazit? Ich fühle mich um Häuser wohler im Smoking. Habe auch nichts gegen das Kleid im Audrey-Stil. Wer will nicht Prinzessin für einen Abend sein? Vor allem hat darunter zarte Spitze locker Platz. Womit ich mich so richtig zauberhaft fühle. Und Sie wissen es sicher: wie man sich fühlt, so sieht man auch aus!
Trudy meint:
Augen auf! Wie ihr ja sicher alle wisst, stehe ich sehr auf mein Frauchen. Also, ich beschütze sie auch sehr gerne. Sehr gerne sogar 24/7. Da kenne ich keine Pause. Scheint nur so, dass sie manchmal Pause braucht von mir. Keine Ahnung warum, aber scheint so. Auf jeden Fall vermisse ich sie. Ist ja nicht so, dass sie mich mir selbst überlassen hat. Ich darf jetzt auf ihren Papa aufpassen. Meinen Opa also, wenn ich das so sagen darf. Den beschütze ich auch sehr gerne. Ich glaube nur, der muss sich erst daran gewöhnen, dass ihn zwei dunkeldunkeldunkelbraune – ich sage jetzt nicht schwarze – Knopfaugen beobachten. Ich kann nicht anders, das mache ich einfach so. Ich meine, wozu bin ich sonst da, als auf den Menschen, der mich füttert aufzupassen. Stellt euch mal vor, der würde einfach so verschwinden? Wer soll mich dann bitte versorgen? Na eben. Übrigens sind mir die Fetzen vom Frauchen immer noch blunznpipiwurscht. Wie immer.
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