Mein Haarflüsterer hatte nach längerer Schnittpause meine silbergraue Mähne in den Händen. Warum Fred Sturmayr positiv überrascht war? Verrät der Haar-Experte aus Salzburg hier. Außerdem habe ich dem Profi wertvolle Pflegetipps für graues Haar abgeluxt.
Wachstumsschub. In einem Monat – so etwa Mitte Juli 2018 – ist es ein Jahr her, dass permanente Farbe zum letzten Mal an mein Haar kam und ich mir Pflegetipps vom Profi holte. Elf Monate nicht färben ergibt 15 Zentimeter langes, silbergraues Haar am Ansatz, die Spitzen sind noch dunkelbraun. Wenn man bedenkt, dass Haare im Durchschnitt einen Zentimeter pro Monat wachsen, liege ich vier Zentimeter über dem Durchschnitt. Mein Haar wächst also schnell, was ich mag, darum geht es jetzt und hier aber gerade nicht.
Immer mit Zopf. Es geht um das neue Haargefühl. Da hat sich nämlich nicht nur optisch alles geändert – aus einer dunkelhaarigen Halbgriechin wurde eine hellhaarige und das ohne Färberei –, die natürliche Haarpracht greift sich auch ganz anders an. Immer habe ich unter meinen dünnen, feinen Haaren gelitten (gelitten ist etwas übertrieben, aber mehr Volumen wär schon fein gewesen). Big Hair als Ausgehfrisur war utopisch. Meine Partymähne war zurückgegeltes, im Nacken zum dünnen Zöpfchen gebundenes Haar.
Plötzlich Big Hair. Mein neues, natürliches, silbergraues Haar ist ganz anders. Nicht nur griffiger und fester, hat es auch deutlich an Volumen zugelegt. Big Hair trage ich zwar immer noch nicht, aber der Zopf ist deutlich dicker. Und das ist keine reine Einbildung von mir, es wurde kürzlich von meinem Haarflüsterer bestätigt. Er kennt mein Haar in- und auswendig, hat es von lang auf kurz geschnitten und es durch Paintings und Highlights trotz Färberei natürlich aussehen lassen.
Bei grauen Haaren
muss das Make-up
kräftiger sein!
Fred Sturmayr
Neues Haargefühl. Nach längerer Schnittpause hat er es nun wieder in den Händen gehabt und war überrascht: „Dein Haar ist ja wirklich kräftiger und mehr geworden“, so Fred Sturmayr. Und mit einem Augenzwinkern meinte er, dass ich wohl in seinen Augen eine der wenigen wäre, denen Silbergrau steht – ist er doch eigentlich Gegner von natürlichem Grau. Sein Kompliment liegt wahrscheinlich an den kräftigen Lippenstiftfarben, ohne die ich das Haus kaum verlasse. Außer ich gehe mit Trudy eine kurze Lacki-Runde (manchmal ist es ganz praktisch, kein Star zu sein, dem die Paparazzi rund um die Uhr auflauern).
Pflegetipps gefällig? Wie Sie vielleicht rausgelesen haben, ist Fred kein Freund von grauen Haaren im Allgemeinen. Oder, besser: er ist kein Freund davon, durch Haarfarbe oder -schnitt eine Frau älter wirken zu lassen. Was Frauen bei grauen Haaren schnell einmal passieren kann. Da muss man schon mit seinem Kleidungsstil, Farben und Make-up dagegen halten. Aber Fred Sturmayr ist ein großer Freund davon, wie kräftig und gesund mein Haar jetzt ist. Damit das auch so bleibt, habe ich ihm ein sechs Pflegetipps für reifes Haar entlockt, während er an dem meinen herumschnippelte. Ich finde sie allesamt praktisch und einfach umzusetzen.
6 Pflegetipps vom Haarexperten Fred Sturmayr für graues Haar
- Weshalb fühlt sich graues Haar anders an? Graues Haar hat im Allgemeinen die Tendenz dazu trocken und spröde zu sein. Bei Frauen liegt dies an der Umstellung des Hormonhaushaltes im Alter. Das Haar enthält weniger Lipide und verliert dadurch an Feuchtigkeit und Glanz.
Ist eine Umstellung der Pflege notwendig? Ja, empfehlenswert sind kräftigende Pflegeprodukte, die das Haar mit Ceramiden und Proteinen stärken. Wichtig ist, dass Sie schon beim Waschen auf eine intensive Feuchtigkeitspflege bei Shampoo und Conditioner achten (mein Produkttipp wäre das Hydrate-Shampoo von Wella SP) - Und worauf soll man bei Haarkuren achten? Speziell mit Keratin oder Arganöl angereicherte Haarkuren und -öle wirken zusätzlich aufbauend und regenerierend. Sie nähren das Haar von innen heraus und sorgen für gesunde Haarstruktur voller Energie (Produkt-Tipp: Silk Bloom-Maske und Essence Absolue Nourishing Protective Oil von Shu Uemura).
- Was kann man bei unerwünschtem Gelbstich machen? Bei grauem Haar kommt es leider vor, dass es durch Umwelteinflüsse einen unschönen Gelbstich bekommt. Hier empfehlen wir spezielles Silber Shampoo und Conditioner, welches dem entgegenwirkt und die Haare schön schimmern lässt.
- Muss man auch mit grauem Haar weiterhin regelmäßig zum Frisör? Damit Ihr Haar rundum gesund ist, ist es wichtig regelmäßig die Spitzen schneiden zu lassen. Vor allem bei kürzerem Haar empfiehlt es sich alle drei bis fünf Wochen Ihren Friseur aufzusuchen, damit der Schnitt auch schön frisch und lebendig bleibt.
- Wenn man kein Haaröl im Haus hat – welche Öle sind gut für die Pflege von grauem Haar? Wahre Naturwunder bei sprödem Haar sind Mandel- oder Kokosnussöl. Einfach von den Spitzen weg in das Haar einarbeiten. Sie sind auch bei irritierter Kopfhaut als Elixier über Nacht ein gutes Hilfsmittel.
- Gibt es auch effektive Do-It-Yourself-Haarmasken? Für spürbar weicheres Haar sind Kuren aus Avocado und Zitrone empfehlenswert. Durch die vielen Vitamine und den hohen Fettgehalt der Avocado wird das Haar von der Wurzel bis in die Spitzen mit vielen wichtigen Nährstoffen gepflegt. Einfach Avocado mit einer Gabel zerdrücken, einen Schuss Zitronensaft sowie Olivenöl untermengen, im Haar verteilen und gut 15 Minuten einwirken lassen.
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