In zwei Tagen Paris kann man den Eiffelturm besichtigen, ins Louvre gehen, die Champs-Élyssée entlang flanieren und bei Robuchon dinieren. Muss man aber nicht. Hier meine sieben Tipps, wie man Paris relativ günstig inhalieren kann.
Paris anders. „Non“ war meine Antwort auf die Frage einer lieben Kollegin, ob wir Foie Gras gegessen haben. War nicht der Grund, unserer Paris-Reise. „Oui“ hingegen auf die Frage eines Kollegen, ob wir gut gegessen haben. Ich meine, wer kann zu Baguette mit herrlichem Käse, Croissant, Quiche & Co. schon nein sagen. Ein ganz klares „Non“ kam allerdings auf die Frage desselben Kollegen, ob wir eh bei Robuchon eingekehrt sind. Haubenlokale waren nämlich auch nicht der Grund unserer Paris-Reise und auch nicht in unserem Budget.

Stadtverliebt. Wo wir dann schon bald beim eigentlichen Grund unserer Paris-Reise wären. Wir, das sind Edda und ich. Und Paris schon längere Zeit das Ziel unserer Träume. Ein paar Stunden durch die idyllischen Gassen von Marais und Saint Germain des Prés flanieren. Sich mit einem kühlen Getränk in einem kleinen Café belohnen und auf diese Art das Pariser Flair einatmen. Klingt jetzt sehr pathetisch, aber was soll’s. Es geht um Paris und da ist Leidenschaft nie fehl am Platz.

Let’s go. Wie unser Wunsch wahr wurde? Daran ist ein fauler Vormittag meinerseits schuld. Und das damit verbundene surfen im Internet. Irgendwann war das Angebot eines neu eröffneten Hotel in Paris da. Minus 70 Prozent. Zwei Nächte für zwei Personen um gut 300 Euro. Die Flüge dazu nochmal 300. Also 300 Euro pro Person für ein Wochenende in der Stadt unserer Träume! Die Antwort von Edda „mir fällt jetzt kein triftiger Grund ein, nicht zu fliegen“. Drei Monate später saßen wir im Flieger nach Paris. Was ich Ihnen mitgebracht habe? Diese sieben Tipps, die Sie bei Ihrem nächsten Paris-Besuch ausprobieren sollten!
1. Von Charles de Gaulle nach Paris City mit dem Zug.

Authentisch. Zugegeben, am Flughafen ins Taxi steigen und beim Hotel aussteigen ist sehr gemütlich. Aber einen ersten Eindruck von Land und Leute bekommt man so nicht wirklich. Weshalb wir den Zug genommen haben. Genauer den RER B, der direkt von Charles de Gaulle ins Zentrum von Paris fährt. In dem knackevollen Zug sieht man Mütter mit ihren Kindern angeregt plaudern, Arbeiter am Nachmittag erschöpft einschlafen und sitzt mittendrin mit seinem Koffer. Umgestiegen sind wir in Châtelet Les Halles und nach zwei Stationen mit dem RER A in Charles de Gaulle Étoile direkt beim Triumphbogen rausgekommen. Eine Station zu weit, denn unser Ziel wäre Auber gewesen aber ich weiß nicht, ob wir sonst die prachtvolle Champs-Élysées besucht hätten. Kosten für den Transfer: 10,30 Euro pro Person.
2. Fürstlich schlafen für wenig Geld

Sweet dreams. Natürlich kann man im Ritz nächtigen. Muss man aber nicht. Ich wurde durch secretescapes.de auf das erst heuer eröffnete Hotel Dress Code aufmerksam. Ums Eck von der Oper gelegen lässt sich von hier aus die Stadt und seine Sehenswürdigkeiten gut erkunden. 33 Zimmer hat die feine Vierstern-Bleibe und zwar von Größe XXS (14 m2) bis XXL (50 m2). Allesamt sind sehr fein ausgestattet und im Badezimmer erfrischen die genialen Replica-Beautyprodukte von Maison Martin Margiela. Das Frühstücksbuffet ist reichlich und sättigt mit Croissants, Baguette, frischem Obst, Eierspeise, Schinken, Pancakes, Waffeln, Kuchen, Säften und natürlich Kaffee und Tee. Kosten für das Hotel pro Nacht und Zimmer: 159 Euro. 5, Rue de Caurmartin, 75009 Paris.
3. Pariser Chic für wenig Geld.

Let’s go shopping I. Zwei Kollektionen locken in das japanische Modeunternehmen: „Ines“ und „Uniqlo U“. „Ines“ ist von Ines de la Fressange. Muse, Model, Creatrice und auch Roger Vivier-Botschafterin. Kurzum eine französische Fashion-Ikone, die den klassischen, Stil einer Parisienne in Fetzen packt. Eine leichte, camelfarbene Sommerdaune von ihr gehört jetzt mir. Hier bei Uniqlo durchaus in guter Qualität und leistbar. Etwas teurer wird es dann in ihrer eigenen Boutique im 7. Arr. Und dann gibt es hier noch die Kollektion „Uniqlo U“ von Christopher Lemaire. Der französische Designer schneidert eher den avantgardistischen Stil der Belgier und seine Kollektionen sind reduziert, zeitlos (eh klar) und ein absolutes Must Have für Modekenner. Ein schwarzes Kleid mit tief angesetzter Taille ist jetzt meins.
4. Marais: ein Viertel zum Verlieben

Let’s go shopping II. Mein momentanes Viertel to live wäre Marais. Kleine Cafés, Boutiquen, Kunstgalerien und schicke Menschen zum beobachten. Einfach herrlich. Hier könnte ich auch ein paar Tage länger bleiben. Meine Marais-Mitbringsel? Ein T-Shirt von La Petite Francaise – gibt es in mehreren Paris-Stores – mit der Aufschrift „Cette fille-là, elle est terrible“ (frei übersetzt „Die Kleine da drüben ist fürchterlich“). Übrigens ein Song von Johnny Hallyday meinte die Verkäuferin stolz. Das T-Shirt ist cool, der Song – naja, man kann darüber streiten. Nicht streiten kann man über die feinen Lederwaren der Maroquinerie Paul Marius. Hiervon musste eine Tasche mit nach Wien. Unter einigen anderen Dingen;-)
5. Kultur für Fashionistas

True Love. Nicht weit vom Palais de Tokyo – dem Pariser Museum für moderne Kunst, von dessen Garten aus man einen feinen Blick auf den Eiffelturm hat – entfernt liegt das neue Mekka für Modeinteressierte. Ok, ich nehme mich schon wieder zurück. Das Mekka für Menschen, die was für Yves Saint Laurent übrig haben. In seinem früheren Haute Couture House bekommt man nicht nur Einblick in sein berufliches Genie, das durch unzählige Kollektionsteile – ja, auch der berühmte Smoking ist darunter –, Schmuck, Accessoires und Skizzen greifbar wird. Man erfährt auch viel über den privaten Yves Saint Laurent und seines Lebensgefährten Pierre Bergé. Wenn man noch kein Yves-Fan war, hier wird man es. Adresse: Musée Yves Saint Laurent, 5, avenue Marceau, 75116 Maris. www.museeyslparis.com
6. Entspannen im Jardin du Luxembourg

Slow down. Schnell im Supermarkt eine Dose Bier besorgen, ein wenig durch Saint-Germain-des Prés flanieren, um dann im atemberaubend schönen Jardin du Luxembourg die Seele baumeln zu lassen. Dass dies früher ein königlicher, heute ein staatlicher Schlosspark ist, kann man auf Wikipedia ganz gut nachlesen und auch sonst alles. Wir haben uns mit Blick auf das Wasserbecken auf die zur Verfügung stehenden bequemen Liesseln (eine Mischung aus Liegen und Sessel) aus Metall niedergelassen und den Vätern zugesehen, wie sie hier mit ihren Söhnen kleine Modellboote steuern. „Eine nette Tradition“, meinte Edda und wird so auch stimmen. Adresse: Jardin du Luxembourg, 75006 Paris.
7. Essen wie Gott in Frankreich

Bon apetit. Das kann man ganz sicher im ganz oben erwähnten Le Robuchon. Herrlich sind jedoch Baguette, Croissants und Brioches der verschiedenen Pariser Bäckereien, die man an jedem Eck finden kann. Ich mag ja das Pain au Chocolat von Paul sehr gerne. Und dann sind da noch die unzähligen Cafés, die teils wirklich hervorragende Croques (französische, gehaltvolle Toasts) anbieten. Edda und ich sind Samstag abends im Café Louise etwas versumpert. Klein, fein und direkt gegenüber vom berühmten Café de Flore gelegen. Apropos Café de Flore: wenn man die kleine Gasse ein wenig entlanggeht, liegt auf derselben Straßenseite das Relais de l’Entrecôte. Ein Paradies für Steak-Liebhaber mit herrlichen dünnen French Fries.
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