Meine Jugend? War geprägt von Unisex-Kleidung, CK One und coolem Breakdance – ich sag nur: huahh…

Baggy-Pants, ein Sweater, Sneakers und der Discman – der iPod der 90er-Jahre – waren immer am Mann. Oder an der Frau. Und dann gab es da noch „CK One“. Der Duft war damals auch immer am Mann. Oder an der Frau. Weil Unisex…

Der Song. Insider haben ihn sicher schon am oben geschriebenen „Huahh“ erkannt. Run DMC vs. Jason Nevins „It’s like that“ war 1998 der Ohrwurm schlechthin. Cooler Sound und noch coolere Breakdance-Moves im Video waren garantiert. Nicht dass ich akrobatische Moves konnte oder kann. Aber lässiges Kopfnicken und die typischen Arm- und Handbewegungn kommen mir heute noch aus, wenn ich nur die ersten Takte davon höre. Ganz zu schweigen vom Gefühl der unbändigen Freiheit und Leichtigkeit das sich von der Magengegend übers Herz ins Hirn ausbreitet.

Der Duft dazu. Mit 'CK All' *  bekommt der 1994 lancierte Unisex-Klassiker 'CK One' * eine moderne Alternative. Modern wohl auch wegen Paradisone. Ein chemisch hergestelltes Molekül und die Weiterentwicklung von Hedion, das sich schon in 'CK One' * gut entwickelt. Sie verstehen nur Bahnhof? Ging mir auch so. Kurz und hoffentlich richtig erklärt: Hedion ist die abgespeckte und im Labor hergestellte Nachahmung von Jasminöl. Und ein Molekül. An dem haben Chemiker bei Firmenich weitergetüftelt. Heraus kam Paradison – eine intensivere Variante von Hedion, nach der sich viele Köpfe drehen werden. Interessiert? Mark Behnke erklärt das auf seinem Blog Colognoisseur viel ausführlicher.

So riecht`s. Frisch und zitronig. Eh klar, Zitrus-Noten ziehen sich durch von den Top- bis zu den Herznoten. Nach einer Weile wird 'CK All' * dann wärmer und weicher, was an oben erwähntem Paradison liegt. Und mit der Basis-Note Amber wird die ganze Sache dann auch leicht orientalisch. Immer mit einem leicht männlichen  Touch. Mein täglicher Begleiter? Auf jeden Fall, an Tagen, wo mir der Sinn nach mehr Freiheit steht.

Die Nasen. Alberto Morillas und Harry Freemont steckten dafür unter einer Decke. Übrigens das gleiche Duo, das auch für 'CK One' * verantwortlich zeichnete. Können scheinbar ganz gut zusammen arbeiten.

Der Flakon. Unverändert, zeitlos, cool. Durch das milchige Opaque-Glas liegt er warm und gut in der Hand. Für den minimalistischen Flakon zeichnet der französische Artdirektor Fabien Baron verantwortlich. Obwohl, französisch? Er lebt und werkt seit über 30 Jahren in New York. Hat dort unter anderem Andy Warhols „Interview“-Magazine die Optik verpasst. Und designt so nebenbei Flakons, Möbel und Sonnenbrillen. Hat schon was drauf, der Mann.

Raf Simons. Finally die Erklärung, warum Sie auf dem Bild ein Achterl Rot und einen Magazin-Ausschnitt sehen. Der belgische Designer ist schuld daran. Nach Jil Sander und Christian Dior ist Raf Simons seit Herbst 2016 Calvin Klein-Designer. Vor kurzem zeigte er seine erste Kollektion für das Label in New York. Eine geniale übrigens. Aber das war eh klar. Davor – genauer zwischen 2000 und 2005 – war er Gastprofessor an der Modeklasse der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ich war damals beim Wochenmagazin einer österreichischen Tageszeitung für Mode und Beauty verantwortlich. Und durfte 2001 ein Interview mit ihm machen. Mein erstes übrigens. Gott, war ich nervös. Der Tipp eines erfahrenen Kollegen: „Sei eine halbe Stunde vor dem Termin da und trink ein achterl Rot“. Hab ich gemacht. Übrigens war Herr Simons damals auch nervös und wirkte auf sympatische Weise schüchtern. Was er mir trotzdem verriet?

Er möchte auf keinen Fall einmal in Nachschlagewerken als Star einer Modeepoche figurieren, sondern als Mensch, der mit seiner Arbeit etwas verändert und bewegt hat.

 

Raf Simons

Scheint er zu schaffen, mein allererster Interviewpartner!

Hard Facts:

• 'CK all' von Calvin Klein*
• Ein bisserl Freiheitsgefühl vonnöten? Dann hören Sie sich da mal rein!

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