Ob nun die Schotten, Chinesen oder Österreicher das Karo erfunden haben, weiß niemand so genau. Genau wissen wir allerdings, dass momentan ohne Karo in der Mode gar nix geht. Wie man es trägt? Wird hier verraten!
Nur geborgt. Klar könnte ich jetzt von den „guten alten Zeiten“ anfangen. Damals, als ich das karierte Sakko von Papa – mit den Lederpatches auf den Ellbogen – zur zerrissenen Levis 501 – übrigens bis heute die perfekte Jeans – getragen habe und so unendlich cool war. Mach ich aber nicht, würde mich ja alt wirken lassen. Wie auch immer Karo ist wieder da oder besser: es war nie weg. In dieser Saison wird es halt sehr exzessiv beworben.
Der Ursprung. Obwohl, da fällt mir wieder ein, ich könnte in der Zeit noch ein Stückerl zurückgehen. Ich trug Karo schon in Form eines Schottenrockes – natürlich von Mama genäht – im zarten Volksschulalter. Glaube mich erinnern zu können, dass die Sicherheitsnadel, die den klassischen Wickelrock zusammenhielt, größer war als ich. Wobei wir wenigstens schon bei den Schotten wären, die Tartans – so werden Karomuster auch genannt – ja angeblich erfunden haben. Allerdings nur angeblich. Denn ans Licht gebracht hat man Tartans im Zuge von Ausgrabungen in China (da wurden sie um 3.500 vor unserer Zeit getragen) und in Österreich in der Gegend des heutigen Hallstatt (so 400 bis 300 vor unserer Zeit war Kleidung schon kariert). Also doch nicht die Schotten.
Der Klassiker. Aber den Bekanntheitsgrad der Karos haben definitiv die Schotten gesteigert. Die haben den karierten Muster-Kult so exzessiv betrieben, dass jeder Clan sein eigenes Karo besitzt. Sie wissen schon, Männer in Schottenröcken und so … Wenn wir schon beim Karo-Kult sind: Was wäre Burberry ohne sein berühmtes Karo im Trench oder am Schal? Eben. Nur halb so britisch.
Das Trendteil. So kommt es, dass in dieser Saison keine Fashionista ohne ein Teil in Karo auskommt. Es können gerne auch zwei oder mehrere Teile sein. Besonders hip sind die oversized geschnittenen Zweireiher. Und nachdem die so besonders hip sind, habe ich mir von Ildiko einen auf Figur geschnittenen Einreiher nähen lassen. Ich habe es manchmal gerne anders als die anderen. Ist ein Tick von mir.
Karo im Office
Mix it up. Die Bluse mit kräftigem Blätter-Print ist der ideale Kombi-Partner zum selbst genähten Karo-Blazer, der mit einem Stoffgürtel auf Taille gebracht wird. Dazu eine weite, kuschelige Samthose, Leder-Schnürer und der Tag kann kein schlechter werden.
Aus meinem Kleiderschrank:
Karo zur Party
Good Style. Yep, Jeans und Karoblazer waren meine Basics der 80er-Jahre. Ist auch heute so, nur trage ich statt dem Oversized-Sakko von Papa einen schmal geschnittenen Karoblazer. Und die zerfetzte Levis hat dem Jeans-Minirock Platz gemacht. Dazu Stiefel, die über dem Knie enden, eine XL-Clutch und der neue (für mich Unisex-)Duft von Atkinsons – ein wenig Brit-Chic muss schon sein.
Karo zum Shoppen
Easy-Chic. Beim Shoppen darf nichts zwicken. Deshalb kommt eine weite, schwarze Hose zum Einsatz und dazu ein Print-Shirt. Stimmt, nicht irgend eines, sondern das mit Monchichi darauf. Darf ich tragen, weil mich dieses Kuscheltier als Kleinkind überall hin begleitet hat. XL-Bag und Sneakers sind sowieso Fixstarter für einen Tag in der Stadt.
Trudy meint:
Kuschel-Karo. Endlich kann ich ein Wörtchen mitreden bei einem Modethema. Verstehen Sie mich nicht falsch, die Fetzen vom Frauchen sind mir immer noch wurscht. Aber ich habe auch ein Karo-Teil. Nicht, dass ich es gerne anziehen, ich hasse es, wenn ich angezogen werde. Aber diesen Pulli mag ich. Der ist ganz kuschelweich – wie ich –, hat einen Rollkragen und Karomuster. Schön schmal und auf Figur geschnitten, damit er mich schön warm hält. Bin nämlich eine Erfrorene. Wenn es draußen stürmt und ein kalter Wind weht, kann es schon passieren, dass ich neben Frauchen stehe und zu zittern beginne. Da kann ich gar nichts dagegen machen, wenn der Wind durch mein Fell auf meinen Bauch pfeift, wird mir kalt. Dann zittere ich wie Espenlaub und schau arm. Kann ich beides sehr gut. Frauchen kann das gar nicht sehen. Die nimmt mich dann rauf, packt mich in ihren kuscheligen Schal und trägt mich. Ja, unter uns gesagt gebe ich hiermit zu: manchmal zittere ich auch, wenn es nicht ganz so kalt ist. So eingewickelt getragen werden hat schon was, wenn man alles erledigt hat, was zu erledigen war.
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